Ein sehr wichtiges Thema für jeden
verantwortungsvollen Welpenkäufer:

Züchterauswahl
(wie finde ich nicht nur einfach einen Züchter - sondern einen GUTEN Züchter?)

 

 
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Etwas sehr Wichtiges in der heutigen Zeit!
 

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Aus dem Buch
v. Heiko Gebhardt / Gert Haucke
" Die Sache mit dem Hund"
erschienen im Heyne Verlag
 Nach dieser Lektüre " habe ich mir "meinen Züchter" ausgesucht und fühle damit noch nach vielen Jahren bestens beraten

 
" -...- Es gibt Händler, die handeln mit Hunden. Das ist dann aber kein Gewerbe, sondern eine kriminelle Tätigkeit, die aus nicht zu verstehenden Gründen gesetzlich nicht erfaßt wird.

Händler haben nicht die geringste Beziehung zur »Ware« Hund. Wäre es anders, wären sie Züchter und akzeptierten so wenigstens die allermindesten Voraussetzungen der Hundezucht: Papiere, die die Herkunft nachweisen, die für den jungen Hund lebensnotwendigen Impfungen, hundegerechte Unterbringung und Pflege von Mutterhündin und Welpen, verantwortungsvolle Weitergabe der Jungtiere, Anbindung aller - und nicht zu vieler - Hunde an die Familie, artgerechte und ausreichende Ernährung und Haltung. Händler kaufen aus obskuren Quellen überzählige und unterentwickelte Hundebabys -häufig im Ausland- auf, transportieren sie in Kisten und Kofferräumen zum »Umschlagplatz«, schmeißen die inzwischen Verreckten weg und setzen die übriggebliebenen, fast ausnahmslos todkranken Welpen möglichst schnell um. Wobei der Käufer abenteuerliche Papiere als Dreingabe bekommt und die Versicherung, daß der Hund geimpft ist. Oft verdienen dann noch gewissenlose Tierärzte -die es leider auch gibt- an den Häufchen Unglück eine schnelle Mark, indem sie in offensichtlich hoffnungslosen Fällen noch eine Weile »behandeln«, statt dem Leiden dieser Armseligen ein rasches, gnädiges Ende zu machen.

Soviel zum Thema Hundehandel und Händler. Ausnahmen gibt es nicht. Vom Handel mit Hunden kann nur leben, wer gegen alle moralischen Gesetze -andere gibt es ja nicht- der Hundezucht verstößt. Ein Hund ist kein Handelsobjekt.

Und nun zum »Normalfall«: Am schon erwähnten »Verband für das deutsche Hundewesen« (VDH) kann zwar nicht die Welt genesen -auch nicht die Hundewelt-, aber weiterhelfen kann der VDH schon. Er gibt Ihnen den für »Ihren« Hund zuständigen Zuchtverband auf, und dort werden Ihnen die Züchter dieser Rassen vermittelt, die momentan oder in naher Zukunft Welpen abzugeben haben. Bei weitverbreiteten Rassen können Sie sich Züchter in der Nähe Ihres Wohnbereichs aussuchen, dort jedenfalls erst einmal beginnen. Soll es eine schwach vertretene Rasse, mit verhältnismäßig kleinem Bestand sein, sollten Sie sich darauf einrichten, etwas weiter reisen zu müssen. (Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben.)

Natürlich können Sie sich auch über Fachzeitschriften kundig machen, in denen Züchter abzugebende Welpen annoncieren - meistens mit hochtönenden Worten, die Sie mißtrauisch machen sollten.

Wenn da beispielsweise von »knallharten Bullterrier-Eltern« die Rede ist, dann hat der Züchter schon mal ein ebenso falsches Verständnis von seiner Rasse wie von Hunden überhaupt. Streichen Sie die Adresse von Ihrer Liste. Züchter, die ihre Welpen zu verschicken bereit sind, kommen ebenfalls nicht in Frage, und wir haben nie begriffen, warum der VDH solche Versandtäter nicht aus dem Zuchtverband ausschließt. Wer so etwas tut, ist kein Züchter, sondern ein Hundevermehrer aus Profitgier: kaltschnäuzig und unbarmherzig. Was da aus dem durchlöcherten Pappkarton herausgezogen wird, ist mit Sicherheit ein neurotisches Bündel, das seinen Schock fürs Leben weg hat.
Zukunft im menschlichen Sinn können sich Tiere nicht vorstellen, auch Hunde nicht, das Hoffen können sie erst durch Erfahrung lernen.
Der kleine Hund muß also in seinem mehr und mehr stinkenden Folterkarton in Trostlosigkeit versinken. Bis der sich öffnet und er mit Jubelgekreisch von der ganzen Empfängerfamilie hin- und hergezerrt wird. Jeder will ihn mal haben und liebkosen: »Der ist ja so süüüß, ich will ihn auch mal!« Der Welpe, der das schadlos übersteht, der muß schon ein Ausbund von Robustheit sein, und damit ist nicht zu rechnen.

Sie sind nun aber zu einem Züchter gefahren, mit dem Sie vorher korrespondiert und telefoniert haben, und zwar nicht, um den Welpen gleich mitzunehmen. Mindestens einmal sollten Sie sich den Wurf nur ansehen, sich Zeit nehmen zu einem Gespräch und einer Tasse Kaffee.

Der richtige Züchter wird es schätzen, Sie bei der Auswahl Ihres Hundes beraten, sich nach Ihren Verhältnissen erkundigen - und Sie unverrichteter Dinge wieder nach Hause schicken, wenn er zu dem Ergebnis kommt, daß »sein« Hund bei Ihnen nicht gut aufgehoben ist.
Macht ja nichts, gehen Sie ruhig beleidigt zu einem anderen, der keine unbequemen Fragen stellt.
Wenn Sie aber klug sind und ein Gefühl für Verantwortung haben, denken Sie im stillen Kämmerlein oder auch im Familienrat noch mal darüber nach, ob der Mann - die Frau - nicht vielleicht recht hatte, ob da nicht etwas dran sei an dieser ablehnenden Haltung, und überprüfen Sie zum x-tenmal, ob Sie nicht besser verzichten sollten.
Natürlich sind Züchter in ihrem Urteil über Menschen (und Hunde) nicht unfehlbar, aber wir bevorzugen diese streitbaren Typen, lassen uns beliebig und geduldig ausfragen wie sonst von niemandem auf der Welt, weil ein solches Verhalten zeigt, daß der Züchter ganz eng an seine Hunde gebunden ist, daß es ihm schwerfällt, sich von jedem einzelnen zu trennen, und daß er alles daransetzt, seine Hunde nur solchen Menschen zu überlassen, bei denen es ihnen aller Wahrscheinlichkeit nach gutgehen wird.

Ein guter Züchter empfängt potentielle Käufer mit sauber unterdrückten Haßgefühlen: Da kommt einer, der will ihm »seine« Welpen wegnehmen. Ein Zwiespalt, der für jeden Züchter unauflösbar ist: Einerseits züchten sie, weil es ihnen eine große Freude macht, andererseits tut der Abschied von jedem kleinen Hund, der mit acht Wochen durchaus schon individuellen Charakter zeigt, immer wieder weh. Einerseits kann man nicht alle Hunde behalten, andererseits könnte man sich das ganze Hobby der Hundezucht nicht leisten, wenn nicht wenigstens ein Teil der beträchtlichen Kosten durch den Verkauf gedeckt würde.

So ist es jedenfalls in den meisten Fällen. (Natürlich gibt es auch reiche Züchter, die sind dann noch unbarmherziger bei der Auswahl der Käufer, und Recht haben sie.)

Seinen Lebensunterhalt, das sei hier ausdrücklich festgehalten, kann man mit der Zucht von Hunden gewiß nicht bestreiten. Wenn Sie feststellen, daß der Züchter keinen Broterwerb und keine andere Einnahmequelle hat, dann ist das ein miserabler "Hundemensch", einer von den Hundevermehrern, über die wir schon gesprochen haben.

Kaufen Sie dort nicht, auch wenn alles klinisch rein und perfekt organisiert erscheint. Zur Hundezucht gehört auch der enge persönliche Umgang der Züchterfamilie mit den Elterntieren und Welpen. Das ist keine sentimentale Forderung, sondern eine Voraussetzung für physisch und psychisch gesunde Hunde.

Mehr als maximal zwei Würfe gleichzeitig kann kein Mensch bewältigen, und auch diese Situation erfordert schon Bereitschaft rund um die Uhr. Hundezucht kann man nämlich nicht mit »Personal« betreiben. (Das heißt, man kann natürlich, aber wenn Sie bis hierher gelesen haben, wissen Sie, warum man das nicht soll und nicht darf.)

Bei einem Züchter der erfreulichen Sorte soll man sich auf Anhieb wohl fühlen können, in eine familiäre, warme Atmosphäre kommen. Alle Hunde sollen den Fremden im Beisein der Besitzer freundlich entgegenkommen. Überschwang muß nicht sein. Das ganze Ambiente muß nicht perfektionistisch wirken, es darf allerlei rumliegen und -stehen, was auf die Anwesenheit mehrerer Hunde schließen läßt, auch ein noch nicht beseitigtes Häufchen im Zwingerbereich ist kein Zeichen für Verwahrlosung.
Die Unterbringung und der Allgemeinzustand der Hunde aber müssen einwandfrei sein, alles muß vorzeigbar sein. Wenn es irgendwo jault und bellt, wo man nicht hindarf, dann ist das ein schlechtes Zeichen, ebenso Wortkargheit oder übertriebene Redseligkeit. Wenn zehnjährige oder ältere Kinder da sind, sollten sie ebenso fachmännisch wie liebevoll mit den Hunden umgehen. Nichts ist widerlicher als Kinder, die mit »ihren« Hunden im Befehlston herumschnarren oder gar an angeleinten Hunden herumreißen. Widerlich ist das, und außerdem verdächtig, weil sie es nur von ihren Eltern gelernt haben können.

Ein besonders gutes Zeichen sind immer ein paar Hunde mit grauen Schnauzen, die da fröhlich herumhüpfen. Wenn der Zwinger schon geraume Zeit besteht: Wo sollen denn die nicht mehr »Zuchtverwendungsfähigen« geblieben sein? Gewiß, es gibt Einzelfälle, wo eine siebenjährige Hündin, die schon dreimal geworfen hat, noch ein neues Zuhause findet: bei Freunden der Züchterfamilie zum Beispiel, die sie von klein auf kennen und die nun erst in einer Situation sind, einen Hund halten zu können. Sie wird sich dort wohl fühlen, wo sich alles nur um einen Hund dreht, und der Kontakt zu »ihrer« Familie wird nicht abreißen.
Aber das sind Ausnahmefälle, und darum darf man bei seit fünfzehn oder zwanzig Jahren bestehenden Zwingern mehrere Hunde, besonders Hündinnen erwarten, die würdevoll und in gutem Zustand ihren Lebensabend verbringen. Der Züchter wird mit berechtigtem Stolz auf seine Veteranen verweisen, denen ein Unkundiger ihr hohes Alter nicht ansieht.

Noch ein paar Worte zu dem was sich in den ersten 8 Wochen eines Welpen abspielen sollte: Der Welpe muß notwendig auch von Menschen geprägt werden. Und nicht nur von einem! Das heißt: Sobald sich Augen und Ohren als funktionsfähig erweisen, um den 14-zehnten Lebenstag herum, soll der kleine Kerl wissen, daß ihm von Menschen Gutes geschieht. Er soll es genießen, aufgenommen und liebkost zu werden, man soll ihm an die menschliche Stimme gewöhnen, der menschliche Geruch soll Gutes verheißen.
Es versteht sich von selbst, daß alle menschliche Zuwendung innerhalb der Spiel- und Bewegungsphasen erfolgt und die Kleinen weder beim Trinken noch beim Schlafen gestört werden dürfen. Das tun sie in den ersten Wochen etwa 20 bis 24 Stunden. Ein Welpe, mit dem sich während der ersten zwei Monate kein menschliches Wesen hautnah beschäftigt hat, ist für die menschliche Familie verdorben. Es bedarf unendlicher Geduld, mit so einem Benachteiligten umzugehen. Ein scheuer, ängstlicher Hund wird er immer bleiben. Deshalb eben ist es so wichtig, daß der jeweilige Wurf immer im Mittelpunkt der Züchterfamilie steht, jedwede Zuwendung wie auch jedwede Ruhe bekommt. Und deshalb kaufen Sie nicht bei Züchtern mit vielen Würfen zur selben Zeit. Schon gar nicht wenn verschiedene Rassen angeboten werden. Da ist nämlich bestimmt was faul, selbst dann, wenn es auf dem ganzen Gelände auffallend reinlich zugeht."

 







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